Rezension: Magnolie Steel - Hexendämmerung | Sabine Ständig



Samen der Erinnerung, gebe Preis den wahren Grund, weshalb du auf den Weg gebracht. Gehorche meiner Hexenmacht!


Titel: Magnolia Steel - Hexendämmerung
Autorin: Sabine Städing
Verlag: boje / Bastei Lübbe
Genre: für Kids und starke Mädchen, die erwachsen werden
Empfohlenes Alter: ab 10 Jahre
Erscheinungsdatum: 17, Februar 2012
Ausstattung: Gebundenes Buch, Pappband, 333 Seiten mit s/w Vignetten
ISBN13: 978-3-414-82326-7

Ein kleiner Einblick:

Magnolia Steel ist dreizehn Jahre jung und soll für ein Jahr bei ihrer Tante Linette in Rauschwald leben. Das passt ihr natürlich überhaupt nicht und sie zeigt dies auch deutlich auf der Fahrt dorthin. Ihre Mutter, Charlotte Melbach, hat ein Vorstellungsgespräch in New York und möchte in Amerika beruflich durchstarten. Magnolia ist alles andere als einverstanden und bettelt, ob ihr Mutter noch ein paar Tage bleiben kann. Auf dem Weg nach Rauschwald machen sie kurz Rast und Magnolia nutzt die Pause um ihren Nintendo beiseite zu legen und tief durchzuatmen. Dabei sieht sie zwei Raben auf einem Ast sitzen und ihr wird unheimlich zumute. Die Angst kriecht ihr von den Füßen bis hinauf über die Schultern

Besorgt schaute Linette Kater in den wolkenlosen Himmel. Schon seit dem frühen Morgen beobachtete sie, wie sich auf dem alten Friedhof immer mehr Raben zusammenrotteten.

Bei Tante Linette angekommen denkt Magnolia im ersten Moment sie sei im falschen Film. Das Haus gleicht einer merkwürdigen Hütte mit Turm. Über der Tür hängt ein Schild mit der Aufschrift Regenfass und irgendwie hat dieser Ort etwas Eigenartiges an sich. Zu allem Überfluss macht sich dann auch noch Magnolias Mutter aus dem Staub und sie ist auf sich allein gestellt. Tante Linette und Magnolia müssen sich erst einmal beschnuppern. Linette ist es nicht gewohnt sich ihr Haus mit einer weiteren Person zu teilen, denn die einzige Mitbewohnerin war bisher ihre Katze Serpentine.

Im alltäglichen Leben mit ihrer Tante merkt Magnolia schnell das viele Dinge nicht mit rechten Dingen zugehen. So fährt das Fahrrad ihrer Tante zum Beispiel in einem scheinbar eigenen Tempo ohne das Linette aus der Puste wäre und die Haushaltsgegenstände haben ebenfalls ein Eigenleben, Tante Linette verschwindet manchmal in ihrem großen Schrank und taucht erst nach sehr langer Zeit wieder daraus auf, und und und. Diese Geschehnisse häufen sich so sehr, dass Tante Linette gezwungen ist ihre Nichte einzuweihen, denn sie selbst ist eine Hexe und auch Magnolia ist eine. Natürlich ist Magnolia geschockt. Sie macht Bekanntschaft mit einem Kobold und einigen Zwergen und fügt sie sich ihrem Schicksal. Sie beginnt mit dem Hexenunterricht bei ihrer Tante und geht auch auf eine normale Schule. Dort trifft Magnolia auf nette Mitschüler mit denen sie sich gut anfreundet und sie trifft auf Samantha, eine totale Zicke mit der sie sich schon am ersten Tag anlegt.

Gefährlich wird es, als auf der Burg, die in der Ferne auf dem Berg zu sehen ist, reges Treiben zu beobachten ist. Graf Raptus, von dem gehofft war er wäre für immer verschwunden, ist wieder da. Er weiß von Magnolias Existenz und versucht sie durch seine Schattenkrieger und Norgen gefangen zu nehmen um sich ihrem Leben zu ermächtigen und sich für das zu rächen was Magnolias Großmutter damals getan hat. Magnolias Großmutter war eine Banshee und hatte es beinah geschafft Graf Raptus unschädlich zu machen. Gefahr ist also in Verzug. Wird es Magnolia gelingen ihm nicht in die Fänge zu geraten, wird sie sich in ihrem Leben als Hexe zurechtfinden und warum verschwinden aus Rauschwald immer mehr Menschen spurlos?

Meine Gedanken zu dem Buch:

Ich bin überrascht und verzaubert. Das Buchcover schreit förmlich danach es in die Hände zunehmen und darin zu lesen. Das Cover ist in einem warmen Blau gehalten, ja warmes blau – das geht. Am Anfang jedes Kapitel findet Ihr eine kleine Illustration, wie zum Beispiel eine kleine Spinne oder einem kleinen Raben und die Seitenzahlen befinden sich jeweils zwischen zwei kleinen Fledermäusen. Ich liebe ja mystische Dinge sehr gerne und schon der Name Magnolia Steel und Hexendämmerung versprechen sehr viel. Unweigerlich musste ich bei Magnolias Namen direkt an *Magnolien aus Stahl* denken. Magnolia ist ein taffes Mädchen, welches sehr gut weiß was sie will. Die Autorin hat diese Geschichte wundervoll flüssig geschrieben und es fällt einem leicht sich nach einer kleinen Lesepause wieder in die Geschichte hineinzulesen. An nur drei Abenden war ich nun schon durch und bin wahrhaft verzaubert. Für Kids ein ganz tolles Buch, das die Fantasie anregt und in dem man auch noch etwas über Pflanzenkunde lernt.

Ganz nebenbei lernte sie, dass Johanniskraut als Tee getrunken gute Laune macht und das Öl derselben Pflanze kleine Wunder bei spröder und trockener Haut bewirkt. Dass Spitzwegerich eine prima erste Hilfe bei Insektenstichen ist und dass Blutwurz gar nicht so blutrünstig ist, wie er klingt. 

Kurz & gut – mein persönliches Fazit:

Magnolias Geschichte ist zauberhaft, witzig und spannend geschrieben. In der heutigen Zeit möchte man sich nur allzu gerne vorstellen, dass Magie und fabelhafte Wesen gegenwärtig währen. Aber nur die Guten versteht sich. Die Geschichte ist in der Erzählform geschrieben, mit Dialogen der Protagonisten und nicht nur den guten Wesen der magischen Welt.
Ich ertappe mich häufig dabei, dass ich mir bei Kinderbüchern die gruseligen und spannenden Szenen immer als Zeichentrick vorstelle. Und auch hier in dieser Geschichte ist es der Autorin gut gelungen das sich meine Fantasie verselbstständigt hat. Eine Mischung aus realer und Zeichentrickwelt die ich mir gut als Verfilmung vorstellen kann. Aber nicht so schnell, Ihr solltet das Buch erst einmal lesen und Euren eigenen Film entstehen lassen. Daumen hoch, ich empfehle Euch dieses Buch von Herzen gerne weiter.

© Rezension: 2013, Susa 


Über die Autorin:
Sabine Städing wurde 1965 in Hamburg geboren. Sie schrieb schon als Jugendliche und brachte zwischenzeitlich mit Freunden das Punk-Fanzine Plastik heraus. Heute arbeitet sie im Bereich Marketing und gibt nebenbei Yoga-Unterricht. Sie lebt mit ihrer Familie vor den Toren Hamburgs. Magnolia Steel ist ihr erstes Buch; das nächste Manuskript (ein Jugendbuchprojekt) ist bereits in Arbeit. © http://www.luebbe.de

[susa]

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