Rezension: Die Puppenkönigin | Holly Black



Zach, Poppy und Alice sind schon ihr Leben lang allerbeste Freunde. Fast jeden Tag treffen sie sich, um gemeinsam zu spielen. Ein fantasievolles Abenteuerspiel, bei dem jeder eigene Actionfiguren oder Barbiepuppen mitbringt, die alle ihre eigene Rolle haben, zu denen sich die drei Freunde Geschichten ausdenken, die sie vor und während des Spiels weiterspinnen. Während die Freunde alle gleichberechtigt jeder ihre eigenen Stärken einbringen, herrscht über das Arsenal von Puppen eine Königin in Gestalt einer wertvollen alten Porzellanpuppe, die bei Poppy zuhause in einer Vitrine sitzt und Poppys Mutter gehört. Leider ist die Zeit des Spielens plötzlich vorbei, denn Zachs Vater hält seinen Sohn mit zwölf schon zu alt für solchen Kinderkram und schmeißt dessen Actionfiguren, darunter Zachs liebste Rolle: William, der Pirat, einfach in den Müll. Zach ist am Boden zerstört und weiß gar nicht, wie er es seinen Freunden beibringen soll. Er beschließt, das als Geheimnis für sich zu behalten und nur zu sagen, dass er nicht mehr spielen will. Poppy und Alice wissen gar nicht, wie ihnen geschieht und wie sie damit umgehen sollen. 

Das ist natürlich geschwindelt. Zach würde liebend gern weiterspielen, doch ohne Figuren geht das eben nicht. Er entzieht sich also und geht Poppy und Alice aus dem Weg, als würde ihre Freundschaft wirklich nichts mehr bedeuten. Bis eines Nachts Steine an sein Fenster geworfen werden und ihn aus dem Schlaf reißen. Alice und Poppy warten im Dunkeln. Zusammen mit der Königin, die Poppy aus dem Schrank befreien musste, weil sie ihr in Gestalt eines kleinen Mädchens erschienen ist, das ihr eine wahrlich gruselige Geschichte erzählt. Die Puppe besteht aus deren Knochen und sie kann erst Ruhe finden, wenn sie in ihrem richtigen Grab beerdigt wird. Die drei Freunde sollen ihr helfen, eben dieses Grab zu finden, sonst wird die Königin sie für immer mit ihrem Fluch verfolgen.

Kurz & gut - mein persönliches Fazit

Nach den Spiderwick-Geheimnissen wartet die Autorin Holly Black wieder mit einem spannenden Buch für jüngere Leser auf. Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt und darum, dass man weder den Glauben an sich selbst oder an die Macht der Fantasie verliert. Wenn man erwachsen wird, hat das Wort „spielen" kaum noch Platz im Leben, stattdessen muss man sich dem „realen" Leben stellen und allen Problemen, die das oftmals mit sich bringt. Holly Black zeigt auf, dass man für Spiele nie zu alt ist und das es wichtig ist, seine Fantasie schweifen zu lassen und ihr einen Platz zu lassen, damit der zuweilen trübe Alltag auch schön bunt bleibt.

Der Gruselfaktor dieses Buches ist für jüngere Leser ab zehn nicht zu verachten. Ab zwölf könnte es schon ein bisschen langweilig sein, da dann zumeist schon Dinge wie Handy, erste Schwärmereien und Coolness im Vordergrund stehen. Auch damit beschäftigt sich dieses Buch ein bisschen und die Kids finden in dieser Geschichte einfach die Waage zwischen Spiel und Realität ohne sich selbst zu vergessen - und ab dreißig Jahre erinnert man sich dann wieder an die eigene Kindheit zurück an die Zeit, an der man selbst mit Puppen und Freunden Abenteuer erdacht hat und wie viel Spaß das machte.

© Rezension: 2013, Juliane 

Über die Autorin  
Holly Black lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren in New Jersey. Seit sie 2002 den Roman »Elfentochter« veröffentlichte, der von der American Library Association als »Best Book for Young Adults« ausgezeichnet wurde, lebt sie als freischaffende Autorin. Zusammen mit dem Illustrator Tony DiTerlizzi ersann und schrieb sie die Bestseller-Kinderbuchreihe »Die Spiderwick-Geheimnisse«. Holly Black schlägt die internationale Presse und ein riesiges Fanpublikum mit jedem ihrer Romanen und einem neuen Zauberkosmos in ihren Bann.

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