Rezension: Das Labyrinth jagt dich | Rainer Wekwerth


Diese Welt kann ja nicht endlos sein und wenn ich uns weiter Türen öffne, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder alle vereint sind. Seite 23

Inhaltsangabe 

(Achtung Spoilergefahr: Dies ist Band 2 einer Trilogie) 

In einem Labyrinth gefangen, kämpfen inzwischen nur noch 5 Jugendliche um das Überleben. Sie haben bisher zwei Welten durchquert und dabei zwei Freunde verloren. In der Hoffnung endlich die rettenden Tore zu erreichen, kämpfen sie ums nackte Überleben. Von Welt zu Welt werden die Aufgaben härter und auch schwieriger. Inzwischen haben sich unter den Jugendlichen auch Paare gebildet, die von Minute zu Minute befürchten müssen, den anderen zu verlieren. Auch jetzt haben sie immer nur die Möglichkeit beim Übersetzen in eine andere Welt, einen von Ihnen zu verlieren. Doch kann man, wenn man liebt loslassen oder sogar sein Leben für den Anderen lassen?

Meine Gedanken zum Buch:

Rainer Wekwerth hat es wieder getan. Das Labyrinth reißt einen ab der ersten Seite und man wird selbst zur Gejagten. Der Autor hat hier in Band 2 seine Darstellung anderer Welten gesteigert und enorm ausgebaut. Detailliert, fantasiereich und voller Überraschungen sind wir wieder mitten im Kampf gegen das Überleben. Von anfänglich 7 Jugendlichen sind nur noch 5 übrig und haben wenigstens schon zwei Welten durchqueren können. Jedoch haben sie hier zwei Freunde verloren. Nur Jeb, Jenna, Leon, Mischa und Mary sind noch da. Tian und Kathy mussten ihr Leben lassen. Die Pärchenformationen verdeutlichen sich immer mehr. Leon, der vollkommen tattowierte Junge mexikanischer Herkunft hat sich in Mary verliebt und Jenna in Jeb. 

Während man staunend feststellen muss, das eine Steigerung zu Band 1 tatsächlich möglich ist, lernen wir im Lauf der Geschichte diesmal noch mehr über die Protagonisten kennen. Immer wieder erleben sie Flashbacks und erinnern sich bruchstückartig an ihr tatsächliches reales Leben. Ihre Herkunft, ihre Laster, Sünden und Ängste.Jedoch auch hier in Band 2 erfahren wir nicht alles über die Protagonisten. Obwohl Sie bereits beim Durchqueren der ersten Welten immer härter, kälter und gewissenloser geworden sind um ihr eigenes Leben zu schützen und auch körperlich immer mehr an ihre Grenzen stoßen, haben sie noch immer den Kampfgeist nicht verloren. Während sie langsam an Angst vor neuen Hindernissen verlieren, erscheinen sie auf der anderen Seite doch so sensibel und verletzlich. Sie lassen uns an ihren Gedanken teilhaben und sowohl Böses als auch Gutes vermuten, dass einen immer wieder in die Irre führt.

Die Darstellung der Welten und die gestellten Aufgaben sind so durchdacht und extrem spannend, dass ich zeitweise wirklich Nachts davon geträumt habe. Beim Lesen hat man das Gefühl einen Film zu schauen, man sieht Lichter, Orte, Welten, Technik. Hört ebenso unbekannte Geräusche und ist gefesselt. Der Autor schafft es selbst den Leser unter Druck zu setzen, indem man sich direkt von den gestellten Aufgaben angesprochen fühlt. Band 2 war eindeutig zu kurz. Zum Ende hin wird man erschöpft und dennoch so neugierig zurückgelassen, so dass die Vorstellung auf eine Fortsetzung im Sommer 2014 einem wie eine Ewigkeit erscheint.

Zur Covergestaltung ist noch zu sagen, dass sie Band 1 sehr ähnelt, was mir persönlich sehr gut gefällt. Die Farbgestaltung und der hervorgehobene Titeldruck sind auch diesmal wieder sehr auffallend und passend zum Inhalt.

Kurz & gut - mein persönliches Fazit:

Für mich persönlich war es eine anstrenge Hetzjagd voller Spannung, extremer Momente, Gefühlsausbrüche, Wut und Trauer. Ich bin begeistert, wie ein Autor so detailgetrau eine Welt erschaffen kann, die einen nahezu die Realität vergessen lässt. Ein packender Thriller, wie es ihn selten gibt. Ich empfehle jedem auch Band 1 zu lesen und Euch langsam der Geschichte, den Protagonisten und der unbekannten Welten zu nähern. Zudem werdet ihr in Band 1 auch mit den Labyrinth-Regeln vertraut gemacht und glaubt mir, ihr werdet dieses Wissen brauchen um euch euer Überleben zu sichern.

© Rezension: 2013, Aygen Ekici 


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