Rezension - Shades of Grey. Geheimes Verlangen

Shades of Grey. Geheimes Verlangen
Band 1 , von E L James



Verlag: Goldmann Verlag
Genre: Roman, Erotik
Originaltitel: Fifty Shades of Grey
Originalverlag: The Writer's Coffee Shop Publishing House
Übersetzung: Aus dem Englischen von Andrea Brandl, Sonja Hauser
Erscheindungsdatum:9. Juli 2012
Ausstattung: Paperback, Klappenbroschur, 608 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN 13: 978-3-442-47895-8
Preis: 12,99 [D]
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Leseprobe: Klick
 


Achtung: 
Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich im folgende Beitrag / bei der folgenden Buchvorstellung um einen Erotikroman handelt.
Eine vom Verlag festgelegte Altersbeschränkung ist nicht vorhanden, aber ich möchte bemerken, dass dieses Buch meiner Meinung nach nicht für Jugendliche unter 18 Jahren geeignet ist. 

"Wer die Fähigkeit erwirbt, seinen eigenen Geist voll und ganz zu beherrschen, wird auch alles andere beherrschen, auf das er ein Anrecht besitzt. [...]"
Christian Grey, Seite 18

Inhalt:
Die 21-jährige Anastasia "Ana" Steele kann ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin Kate einfach keinen Wunsch ausschlagen. Und so springt sie kurzerhand für Kate ein, als diese ausgerechnet an dem Tag erkrankt, als sie für die Uni-Zeitschrift ein Interview mit dem Milliardär Christian Grey führen soll. Nervös wie sie ist, stolpert sie im wahrsten Sinne des Wortes in das Büro von Grey und steht einem unverschämt gutaussehenden - und vor allem sehr jungen (!) - Mann gegenüber, der sie ab dem ersten Moment zutiefst verwirrt. Sein Aussehen, seine Art wie er sie anblickt und sein beinahe unerschöpflich großes Selbstbewusstsein prägen sich in Ana´s Gedanken. Sie hat das Gefühl, dieser Mann raubt ihr die Sinne - und zu diesem Zeitpunkt hat sie noch Vorstellung davon, wie recht sie mit diesem Gefühl hat.
Als Christian nach einigen Tagen plötzlich vor ihr steht, ist es um sie geschehen... Sie lässt sich von ihm einladen, lässt sich von ihm in seine Wohnung führen und darf einen Blick in die Welt von Christian Grey werfen. Eine Welt, die sie zutiefst erschreckt, aber trotzdem auch sehr erregt. So sehr, dass sie nicht widerstehen kann ...

Über das Buch:
Die Autorin E.L. James hat mit "Shades of Grey. Geheimes Verlangen" einen erotischen Roman  erschaffen, der sich aufgrund der gelungenen locker-leichten Schreibweise von vielen anderen Werken der Richtung / des Stils abhebt.  Ein Roman, der schon den den USA für einen - für dieses Land sehr ungewöhnlichen - Hpye sorgte und auch bei uns in Deutschland seine Wirkung aufgrund sehr gekonnter Vermarktung in keinster Weise verfehlt. >Geheimes Verlangen< ist der erste Teil einer Trilogie und wenn man das allgemeine Interesse genau verfolgt, wünschen sich ein Großteil der LeserInnen besser gestern als morgen die Veröffentlichung des zweiten Bandes herbei. 
Was macht dieses Buch so besonders, so anziehend für die Leserschaft? Weil es um Sex geht? Weil es ein so spezielles Thema wie BDSM aufgreift? 

All das gibt es in großer Menge in Buchform, aber noch nie hat ein Buch mit diesem Thema für so viel Aufsehen gesorgt. Daher mal ein großes Lob an die Marketingstrategen - eine gelungene Arbeit. 
So wie das Buch selbst auch! 

Denn dieser Roman ist wahrlich ein Page-Turner, wie ich feststellen musste / durfte.
608 Seiten hat dieses Taschenbuch und man merkt nicht, wie die Seiten nur so durchrauschen während des Lesens. 
E.L.James verfügt über ein gutes Gespür darüber, wie sie den Leser ans Buch "fesseln" kann. Die Sätze sind nicht übermäßig lang, die Abschnitte kurz gehalten und auch sprachlich sehr frisch, einfach und locker. Selbst die gewagten Bettszenen sind in einer angenehmen Leichtigkeit niedergeschrieben. Etwas störend empfand ich die leider oft wiederkehrenden Wort-Wiederholungen wie beispielsweise "meine innere Göttin" oder das "postkoitale Haar".
Allerdings kann ich hier nicht beurteilen, ob dies in der englischen Originalfassung ebenfalls so ist oder womöglich erst durch die Übersetzung entstanden ist.
Erzählt wird die Handlung aus Sicht der Anastasia Steele und der Leser bekommt einen Einblick in ihre Gedankenwelt. Von der jungen, unerfahrenen Jungfrau wird sie quasi über Nacht zur Sex-Sklavin, die sich ihrem Dom Christian unterwirft. Das sorgt natürlich für reichlich Gedankenstoff...
Der Charakter Christian Grey sorgt für eine gewisse Faszination, den er ist so unergründlich und man darf nur ab und an einen kleinen Blick hinter seine Fassade werfen. Was hat er in seiner Jugend erfahren, dass er nicht berührt werden möchte? Was macht diesen Mann so facettenreich?
Die BDSM-Szenen sind allesamt eher harmlos beschrieben und wie man nicht vergessen darf, wird selbst in dieser fiktiven Geschichte niemand zu irgendwas gezwungen. Daher sind dies auch nur etwas sehr spezielle Liebesszenen, die hier beschrieben werden - und mehr nicht. Und hier sind die Geschmäcker bekanntlich sehr verschieden. Aber wenn beide Seiten einverstanden sind, warum nicht ????
Hier kann ich das Entsetzen mancher vieler Leser in ihren Reaktionen nicht verstehen und auch nicht nachvollziehen. Zumal man vorher weiß, um was es in diesem Buch gehen wird....
"Wir sind Erwachsene, die einvernehmlich eine Vereinbarung getroffen haben, und was wir hinter geschlossenen Türen tun, ist allein unsere Sache. Werfen Sie ihre Gewissensbisse über Bord und hören Sie auf Ihren Körper [...], Miss Steele"
Seite 338


Mein persönliches Fazit:


Mir persönlich hat "Schades of Grey " gut gefallen und ich werde bestimmt auch die Folgebände dieser Trilogie lesen.
Warum? Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und habe dieses leise Kribbeln während des Lesens genossen. Ich habe dieses Buch immer als das betrachtet, was es ist: Ein leicht-locker geschriebener Erotikroman. Leichte Kost, die mich ein wenig vom stressigen Alltag abschalten lässt. Ich habe keinen Tiefgang und keine literarischen Ergüsse erwartet. Ich wusste vorab, um was es ging (was ja auch überall nachzulesen war) und habe mich bewusst darauf eingelassen.
Für mich ist dieses Buch kein Porno, kein Hardcore oder sonstiges, auch kein Schund - wie viele schrieben. Für mich ist dies ein leichtes Buch mit einer Liebesromanze, die einfach etwas speziell ist.
Und ich muss sagen, dass manche der in letzter Zeit erschienenen Thriller, in denen es nur so wimmelt von schauerlichst zugerichteten Leichen(teilen) mir mehr das Blut in den Adern gefrieren lassen als diese vergleichsweise eher leichten BDSM-Szenen, die uns Lesern in "Shades of Grey" serviert werden. Dies möchte ich gerne erwähnen, da ich immer wieder überrascht bin über manche Reaktionen der Leser.
Ich möchte auf jeden Fall wissen, wie es mit Ana & Christian weiter geht und freue mich auf die Fortsetzung "Shades of Grey. Gefährliche Liebe", der ja schon sehr bald, nämlich am 3. September, erscheinen wird.


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