Rezension - Höllennacht


Inhalt: 
Ein wahrhaft teuflischer Mystery-Thriller!
Als Jack Nightingale an diesem Tag zur Arbeit fährt, ahnt er noch nicht, dass dieser tag sein Leben verändern wird. Jack ist von Beruf Vermittler bei der Polizei - ein sehr guter dazu. An diesem Morgen wird er gerufen, da eine weibliche suicid-gefärdetete Person auf der Brüstung eines Hochhaus-Balkons sitzt. 
Was Jack nicht erwartet hat: Es ist ein 9-jähriges Mädchen! Jack sucht das Gespräch mit ihr und er kann dabei auch die blau-grünen Striemen auf den Beinen des Mädchens sehen. Sie springt - er kann es nicht verhindern.
Als die Obduktion bestätigt, dass sie über längere Zeit von ihrem eigenen Vater - ein angesehener Geschäftsmann - sexuell missbraucht wurde, sieht Jack rot. Er stürmt dessen Arbeitsplatz und ... weiter kann er sich nicht erinnern. Der Vater ist plötzlich Tod. Hat er ihn im Affekt aus dem Fenster gestoßen oder ist er selbst gesprungen??? Jack hat einen Gedächtnisverlust.
Nur einige Worte bleiben in Jacks Kopf verankert und diese holen ihn später wieder ein...
Jack hat seinen Dienst bei der Polizei quittiert und arbeitet nun als Privatdetektiv, unterstützt von der charmanten und klugen Jenny, die ihm auch eine wahre Freundin wird.
Eines Tages erhält er die Nachricht, dass er ein Adoptivkind sei und sein leiblicher Vater ihm seinen Besitz vermacht hat. Jack kommt das sehr unglaubwürdig vor, aber fährt trotzdem zu dem imposanten Herrenhaus, welches ihm hinterlassen wurde - um dort sehr beunruhigende Entdeckungen zu machen.
Denn sein leiblicher Vater - Ainsley Gosling - war ein Satanist.
Und laut einer Videoaufzeichnung, die er ebenfalls seinem Sohn hinterließ, hat er Jack´s Seele schon vor dessen Geburt einem Teufel verkauft. Und gemäß diesem Vertrag wird der Teufel diese Seele zu seinem 33. Geburtstag einfordern.
Jack rechnet nach und stellt fest, dass es nur noch knapp 3 Wochen bis zu eben diesem 33. Geburtstag sind.
Er tut es als satanistischen Unsinn ab und schenkt dem Ganzen keinen Glauben.
Aber warum sterben plötzlich lauter Menschen um ihm herum? Und ständig hört und liest er diesem unheilvollen Satz "Der Teufel wird dich holen, Jack Nightingale!"
Hat nicht schon der Vater dieses kleinen Mädchens diese Worte zu ihm gesagt, bevor er in den Tod stürzte?
Jack hat das Gefühl, langsam wahnsinnig zu werden. Und er beginnt, nachzuforschen...

Handlung / Charaktere: 
Stephen Leather´s "Höllennacht" ist ein wahrlich teuflischer Mysterythriller, der für spannende Lesestunden sorgt. In diesem Roman wurde auf blutrünstige und gewalttätige Details verzichtet, was dem Thriller aber keineswegs die Spannung raubt. Leather hat es geschafft, diesem Thriller den nötigen Tiefgang einzuhauchen und den Spannungsbogen im Verlauf der Geschichte kontinuierlich zu steigern bis hin zum "großen Finale" am Ende des Buches. Zu keinem Zeitpunkt fühlt man sich gelangweilt beim Lesen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Kein Wort zu viel, kein Wort zu wenig - man kann das Buch ohne Probleme an einem Stück lesen.
Der Protagonist Jack Nightingale ist in seiner Charakteristik bestens beschrieben. Selbst die Phasen, in denen er seinen Gedanken nachhängt oder sich mit Jenny austauscht, langeweilen keineswegs, sondern geben tiefen Einblick in seinen auf den Kopf gestellte Gefühlswelt. Denn langsam zweifelt er ja doch an seinem Verstand, bei allem, was plötzlich um ihm herum passiert. Sein rationaler Verstand will diese Dinge nicht begreifen oder gar zulassen. Trotzdem beginnt er, die Dinge zu hinterfragen und beschäftigt sich eingehender mit der Hinterlassenschaft seines Vaters. Die quälende Frage, ob es den Teufel und die Hölle wirklich gibt, rauben ihm den Schlaf. Sein Zigaretten- und Alkoholkonsum wächst mit seiner stiegenden Unsicherheit.
Man kann richtig mitfühlen mit dem armen Jack. Wie hin- und hergerissen er ist in seinen Gedanken. Und wie doch die Furcht langsam aber bestätig in ihm wächst, je näher sein Geburtstag rückt.
Wird er seine Seele und somit sein Leben retten können? 
Auch Jenny, seine charmante Sekretärin und treueste Wegbegleiterin in seiner "teuflischen" Situation wird sehr schön und ansprechend dargestellt.Sie verkörpert das, was eine wahre Freundschaft ausmacht. Sie steht Jack zur Seite, hört ihm zu und hilft ihm bei seinen Nachforschungen, egal wie kurios sich diese auch entwickeln. Man bekommt zudem eine winzig-kleine Einführung in den Satanismus / Okkultismus, ohne direkt überfordert zu werden durch aufwändige Erklärungen und Beschreibungen. Ein interessantes Thema für einen Thriller, dass wirklich sehr gut verarbeitet wurde.

Fazit: 
Ein wirklich empfehlenswerter Mysteryroman mit okkulten Elementen, dem es nicht an teuflisch guter Spannung mangelt. Ich selbst habe es an einem Stück gelesen und mich bestens unterhalten gefühlt.
Das Ende kommt recht prompt und plötzlich. Erwartet uns hier eventuell eine Fortsetzung? Man darf wohl gespannt sein...
Für die bescherten spannenden Lesestunden gibt es ein "Daumen hoch" !



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